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photography as performative process

25.02.2023 –
02.04.2023
von25.02.2023
bis02.04.2023

Eröffnung

24.02.2023
19:00 UHR

Künstler*innen

  • Yvon Chabrowski
  • Florian Bong-Kil Grosse
  • Sanne van den Elzen

Die Künstler:innen der Ausstellung betrachten Fotografie vor allem als Handlung und rücken dabei den Körper und seine gestischen Ausdrucksformen in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. In ihren Arbeiten folgen die Akteure vor der Kamera einer scheinbar übergeordneten Dramaturgie, die den Betrachter anfangs irritiert und sich erst nach und nach erschließt. Körperliche Bewegungen werden in bildlichen Sequenzen aufgebrochen und mitunter von ihrem ursprünglichen Kontext gelöst. Die 3 Positionen verbindet, dass das Werk den Schaffensprozess mit einbezieht und im Ausstellungsraum als Bestandteil der ästhetischen Erfahrung sichtbar macht.

Die installative Arbeit Today, too, I experienced something I hope to understand in a few days der niederländischen Künstlerin Sanne van den Elzen nimmt die Art und Weise, wie wir uns begrüßen – die vielleicht universellste Geste überhaupt – genauer unter die Lupe. Auf einem wandfüllenden Tableau werden Darstellungen allgemeiner Begrüßungsriten in fotografischen Sequenzen aufgefächert und gegenüber gestellt. Die Abfolgen beschreiben die Bewegungen während der Begrüßung als gegenseitige Annäherung und ein Wechselspiel zwischen Nähe und Distanz, als Teil einer komplexen Geste.

In der Arbeit Blindwalk von Florian Bong-Kil Grosse folgt der Betrachter einer Person durch eine menschenleere urbane Landschaft. Dass die Person nicht sehen kann, erschließt sich nicht direkt, denn die Kameraperspektiven zeigen vor allem Rückansichten und erschweren zugleich eine eindeutige Identifizierung. Der vorübergehende Verlust des Sehsinns hat sichtbare Auswirkungen auf die physisch somatischen Fähigkeiten der Person. Ihre Bewegungen erinnern an die mechanischen Bewegungen einer technischen Apparatur. Gleich einem gänzlich Fremden tastet sich der Protagonist mit verbundenen Augen unsicher, reaktiv und seiner Autonomie beraubt durch die äußeren Gegebenheiten seines Handlungsraums. Damit spiegelt er das Gefühl Vieler, die in der heutigen Zeit nach Orientierung suchen¹.

In der Video-Skulptur Afterimage / Protest von Yvon Chabrowski arrangieren und gruppieren sich Performer zu lebendigen Bildern. Eingefroren in der Pose, aber nicht gänzlich unbewegt, sieht man ihre konzentrierte Körperhaltung und zugleich ihr leichtes Schwanken und Atmen. Der Arbeit liegt eine Sammlung von Protestbildern zugrunde, die während des Arabischen Frühlings im Internet zirkulierten. Die Reinszenierung orientiert sich an der Ikonografie dieser Proteste und nimmt den Bildern ihre eindeutigen Zeichen: Es gibt keine politischen Symbole, keine Uniformen, keinen Kontext. Die Inszenierung legt die Bildformel frei, mit der die Medien vom Widerstand berichten. Die Kontextverschiebung, Vergrößerung und Langsamkeit der Reinszenierung bewirken einen veränderten, unvoreingenommenen Blick auf die Szene, auf Positionen und Identitäten, denen man nun auf Augenhöhe gegenübertritt.

¹ Jury statement Neuköllner Kunstpreis 2023

Kuratiert von Florian Bong-Kil Grosse

Europäischer Monat der Fotografie Berlin 2023

Die Ausstellung wird unterstützt durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa Berlin.

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PiB – Photography in Berlin
 
 

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